Chronik

Die Gründung des Vereines 1920

Am 16. August 1920 wurde der „Polizeisportverein Chemnitz" gegründet. Das Ziel bestand in der Körperertüchtigung der Polizeivollzugsbeamten für die Erfordernisse der Dienstdurchführung. Allerdings öffnete sich der Verein sehr schnell auch für Nicht-Polizeibedienstete und für Kinder und Jugendliche.

Innerhalb kurzer Zeit zählte der Verein zu den mitgliederstärksten Vereinen des Gaus Mittelsachsen. In mehr als 20 Sportarten wurde Sport getrieben. Der Aufbau des Handballsports und die Ergebnisse zu Beginn der 20er Jahre galten als Pionierleistung in Sachsen. Mit dem Bau des Polizeibades im Zeisigwald (bis 1927), dem Bau des Fußballstadions an der Gellertstraße (bis 1934), der heutigen Spielstätte des Chemnitzer Fußballclubs, sowie dem Kleinkaliberschießstand an der Beyerstraße (1935) schuf der Verein eine Reihe von hervorragenden Sportstätten für seine Sportler und für die Stadt Chemnitz.

Fußball, Leichtathletik, Handball und Schwimmen waren die dominierenden Sportarten. Ende der 20er bis Mitte der 30er Jahre. Mehrfach errangen Leichtathleten den Titel eines „Deutschen Meisters“.

Fußball - Die Mannschaft bestimmte ab Mitte der 20er Jahre das Niveau in Sachsen mit. Mitte der 30er Jahre spielte sie gegen renommierte deutsche Vereine und als Gau-Sieger um die deutsche Fußballmeisterschaft mit, machte so Chemnitz in Deutschland bekannt.

Der Bau des Stadions an der Gellertstraße von 1932 – 1934, seine Eröffnung am 13. Mai 1934 schufen hervorragende äußere Bedingungen. Aus einer sehr guten Mannschaft ragten Erwin Helmchen und der Weggel – „Gust“ als Torwart noch heraus.

Das Team zeigte großartige Spiele gegen große Gegner wie Schalke 04, Borussia Dortmund, Bayern München, Nürnberg, Hertha BSC usw. Unvergessen auch der Sieg gegen den FC Madrid am 16. Juni 1934 in Chemnitz, bei dem die Torwartlegende Zamorra 5x hinter sich greifen musste. Hauptanteil daran hatte neben der gesamten Mannschaft das Chemnitzer Fußballidol Erwin Helmchen. Auch der Keeper, Weggel, glänzte mit ausgezeichneten Paraden und musste deshalb nur 2 Gegentore hinnehmen.

Leichtathletik - entwickelte sich bis Ende der 20er Jahre zu einer sehr mitglieds- und leistungsstarken Sektion mit mehreren Deutschen Meistern, z.B. Ernst Gerling 1929 über 100 m (Bestzeit 10,4 sec). Der PSV besaß insgesamt eine sehr gute Jugendabteilung. Viele Sportler aus anderen Sportarten beteiligten sich auch bei leichtathletischen Wettkämpfen wie z.B. Erwin Helmchen über 100 m (Bestzeit 10,8 sec.) sowie in der 4 x 100 m Staffel des PSV.

Schwimmen - 1924 gegründet, wurde gemeinsam mit der Polizei 1925 der Bau des Polizeibades im Zeißigwald begonnen und am 12. Juli 1927 eingeweiht.

Der Beginn des 2. Weltkrieges beendete die bis dahin erfolgreiche Entwicklung des Vereins.

Nach 1945 war die Gründung von Vereinen in Deutschland verboten, der Sport nicht legalisiert. Das Zeißigwald-Bad wurde durch die Sowjetarmee zum Tanklager umfunktioniert, das Fußballstadion an der Gellertstraße durch die Stadt Chemnitz übernommen und alle noch vorhandenen Dokumente/Unterlagen u.ä. gemäß Befehl an die Stadt Chemnitz übergeben.

Die neugeschaffene Polizei betrieb Sport zur Körperertüchtigung für den Dienst auf dem Sportplatz an der Forststraße.

Am 04. Oktober 1948 gründeten erneut Polizeibedienstete einen Sportverein unter dem Namen „Polizei Chemnitz“. Alle Mitglieder gehörten den in der Stadt ansässigen Polizeidienststellen an.

Am 01.07.1949 erfolgte die Umbenennung in „Sportverein Deutsche Volkspolizei“ Chemnitz (SV DVP Chemnitz) und 1953 in Dynamo. Verbunden mit der Umbenennung der Stadt Chemnitz in Karl-Marx-Stadt gab es fortan die „SG Dynamo Karl-Marx-Stadt“.

Mit dem Neubeginn 1948 waren Hinweise auf die Traditionen des Polizeisportvereins der Vorkriegszeit nicht mehr erwünscht. Der Verein öffnete sich kurze Zeit nach seiner Gründung 1949 für die Bevölkerung der Stadt Chemnitz. Sowohl von der Größe als auch bei den sportlichen Leistungen war er zu Beginn der 50er Jahre mitbestimmend in der Stadt und machte auf nationaler und internationaler Ebene in den Sportarten

• Radsport
• Boxen
• Schwimmen
• Leichtathletik
• Handball
• Fechten
auf sich aufmerksam.

Die Umgestaltung des Leistungssportsystems der DDR Ende der 50er Jahre führte in den Folgejahren dazu, dass unser Sportverein immer stärker auf den Nachwuchsleistungssport ausgerichtet und die talentiertesten Sportler zu den Sportclubs delegiert wurden.

Dazu zählten u.a. die Sportfreunde Manfred Klieme (Rad), der 1960 in Rom die olympische Silbermedaille im Mannschaftsverfolgungsfahren erringt, Roland Wieser (LA) als Bronzemedaillengewinner der Olympischen Spiele 1980 in Moskau im 20 km Gehen. Des Weiteren wurden Bärbel Braun und Maria Rüdrich-Winkler Handballweltmeister 1971 und Karsten Eichhorn Juniorenweltmeister im Rudern.

1981 erkämpfte Sportfreund Reinhard in der Stroth den letzten DDR - Meistertitel im Orientierungslauf für die SG Dynamo.

1966 wurde an der Nordstraße die Reithalle frei und durch die SG Dynamo bis 1967 zu einer ansprechenden Mehrzweckhalle umgebaut. Diese Sporthalle bildete in den folgenden Jahren neben dem Sportplatz an der Forststraße und dem Klubhaus in der Max-Planck-Straße das sportliche Zentrum der „Dynamos“ in Karl-Marx-Stadt.

1989 / 1990 zerfielen sämtliche Sportgemeinschaften der Sportvereinigung Dynamo „über Nacht“. Ehrenamtliche Leitungsstrukturen waren nicht mehr vorhanden, hauptamtlichen Mitarbeitern der Sportorganisation wurde gekündigt. Sportobjekte und -anlagen wurden durch die Treuhandanstalt übernommen und verwaltet, finanzielle und materielle Mittel fielen weg. Der überwiegende Teil der Polizeibediensteten „kündigte“ seine Mitgliedschaft bis Ende 1989.

Polizeibedienstete waren es, die am 12. Juni 1990 den „Chemnitzer Polizeisportverein“ wieder gründeten. Ziel war es in der Freizeit freudbetonten Sport zu treiben.

Anfang 1990 war ein erheblicher Zulauf von Kindern und Jugendlichen zu verzeichnen. Vor allem Dank engagierter Übungsleiter konnten diese neuen Mitglieder in den Nachwuchsbereich der Sektionen eingeordnet und ein regelmäßiger Übungs-, Trainings- und Wettkampfbetrieb aufgebaut werden. Besonderer Dank galt unseren Freunden und Förderern, die den Verein um so manche finanzielle und materielle Klippe geholfen haben. Zwischen Verein, Freistaat Sachsen und Treuhand wurde vertraglich geregelt, das der CPSV die Sporthalle Nordstraße, das Objekt Max-Planck- Straße und die Ski-Hütte in Oberwiesethal nutzen darf.

Auf Grund der guten Bedingungen und Voraussetzungen hat sich die Mitgliederzahl auf etwa 2000 verdoppelt, die Anzahl von Sportarten erheblich erweitert. Zugänge aus anderen und aus insolventen Sportvereinen bzw. Neubildungen von Sektionen im Verein (Kraftsport, Tischtennis, Radsport, Faustball, Karate, Jiu-Jitsu, Ju-Jutsu, Motorsport) haben dazu geführt, dass über 20 Sportarten betrieben wurden und der Verein in Sachsen zu den 10 größten Vereinen zählte.

Mit dem Abriss der Sporthalle an der Nordstraße im September 1997 hatte der Verein keine eigene Trainings- und Wettkampfstätte mehr. Der CPSV und seine ca. 2000 Mitglieder standen damit quasi vor dem aus.

Sportlich ging es voran

Volleyball - im Regionalligabereich der Männer und Frauen sowie auf Bundesebene.

Kraftsport - Im Nachwuchsbereich, auf nationaler und internationaler Ebene holte Eva Paulig (Speth) mehrere Titel.

Ju-Jutsu - Auf nationaler und internationaler Ebene war Bernd Hermann sehr erfolgreich.

Bahn- und Straßenradsport - Sowohl im Nachwuchs- als auch Spitzensport (Michael Hübner und Jens Fiedler mit Ihrem Trainer Karsten Schmalfuß als mehrfache Weltmeister und Olympiasieger im Bahnradsprint).

Einige Hauptaufgaben in den 90er Jahren: Das Projekt für einen Ersatzbau für die abgerissene Sporthalle an der Nordstraße zu beschleunigen. Die Lücke, die durch den von der Treuhand veranlassten Verkauf des Sportobjektes an der Max-Planck-Straße entstanden ist, zu schließen. Den weiteren Ausbau des Objektes Sportplatz an der Forststraße, der mit dem Bau der Beach - Volleyballanlage begonnen hat, zu beschleunigen. Die Entwicklung der Sektionen im Verein auf ein entsprechendes sportliches Niveau, verbunden mit einer soliden ehrenamtlichen Tätigkeit von Sportfunktionären, zu bringen.

Das Interesse bei Personen im Wirtschaftsbereich des Standortes Chemnitz für diese Aufgaben und Ziele durch größere Aktivitäten seitens des Vereins zu wecken und das Umfeld der Vereinsarbeit finanziell, materiell und mit entsprechenden Sportfunktionären zu untersetzen.

Größte Herausforderung für den Verein, der Bau einer neuen Sporthalle.

Anfang Juli 2001: Baufeld wurde vom Baumbewuchs frei gemacht, der ehemalige Kindergarten abgerissen.

August 2001: Aushub Baugrube, danach gießen der Bodenplatte, nahtlos schloss sich der eigentliche Hallenbau an.

19. Oktober 2001: Grundsteinlegung und Richtfest.

25. Januar 2002: Nach 170 Tagen Bauzeit, Einweihung der Dreifelder- Sporthalle.

Einige Highlights Radsport - Jens Fiedler, Ehrenmitglied des Vereins, einer der erfolgreichsten deutschen Bahnradsportler beendet 2004 seine erfolgreiche Karriere. Teilnahme an vier olympischen Spielen, drei Goldund zwei Bronzemedaillen, mehrfacher Europaund Weltmeister, 17-facher Deutscher Meister.

Fechten - Tomas Klein, 2005 Senioren-Weltmeister (Florett) in Tampa/Florida, 2009 Bronze bei Senioren-Europameisterschaft in Balatonfüred/ Ungarn.

Behindertensport - Hans-Ulrich Prill Start bei zwei Paralympics, 2000 in Sydney/Australien, 6. Kugelstoßen, 7. Speerwerfen, 8. Diskus. 2004 in Athen/Griechenland, Einzug ins Finale (8. Kugelstoßen). Außerdem 2001 EM (Schweiz) / Europameister im Kugelstoßen; 2002 WM (Frankreich) / 4. Speerwerfen; 2003 EM (Holland) / 5. Kugelstoßen; 2005 WM (Holland) / 5. Kugelstoßen; 2007 WM (Taiwan) / erstes Edelmetall - Bronzemedaille Speerwerfen und 5. Kugelstoßen.

Judo - Romy Steiner, 2009 Senioren-Weltmeisterin, Klasse bis 57 kg bei den 1. Seniorenwelt-meisterschaften (Ü30) in Sindelfingen/Baden-Württemberg und Deutsche Meisterin (Ü30) sowie Deutsche Polizeimeisterin. Burkhard Daßler, 2009 Senioren-Weltmeister, Klasse bis 66 kg bei den 1. Seniorenwelt-meisterschaften (Ü30) in Sindelfingen/Baden Württemberg und Deutscher Seniorenmeister.

Volleyball - Der CPSV ist seit 1990 einer der Talentestützpunkte in Sachsen. Der größte Erfolg gelang der D-Jugendmannschaft im Jahr 2007. Die Mädchen wurden unter den Trainerinnen Gerda Lermer und Michaela Thees Deutsche Meister. In der Saison 2000/2001 schaffte die Damenmannschaft des CPSV den Aufstieg aus der Regionalliga in die 2. Bundesliga. Unter dem Teamnamen „Fighting Kangaroos“ gelang sieben Jahre später, in der Saison 2007/2008, der Aufstieg in die 1. Bundesliga. Diese Saison in der höchsten Spielklasse des Deutschen Damenvolleyballs beendete das Team auf dem letzten Tabellenplatz. Nach einem grundlegenden personellen Umbau der Mannschaft, unter einem neuen Trainer und mit einem Mindestetat wurde die Lizenz für die 2. Bundesliga erteilt.

Radsport - 2009 fand zum 30. Mal die Erzgebirgsrundfahrt, gleichzeitig als Deutsche Meisterschaft U23 ausgetragen, statt. Vom Streckenprofil her, mit Start und Ziel am Einsiedler Brauhaus, gilt dieses Radrennen als eines der Schwierigsten. Einige der Sieger der Erzgebirgsrundfahrt schafften später den Sprung in das Profilager. Die Vorbereitung und Durchführung dieses Events liegt seit vielen Jahren in den Händen von Vereinsmitglied Roland Kaiser und seinem Organisationsteam.

Weihnachtsgala In den Jahren 2005, 2006 und 2007 fand dieses sportliche Event in der Vorweihnachtszeit in der Richard-Hartmann-Halle statt. Etwa 150 Sportlerinnen und Sportler, darunter viele Kinder und Jugendliche, des Nachwuchses demonstrierten in eindrucksvoller Weise im Rahmen eines zweistündigen Programms ihr Können. Jeweils ca. 600 bis 700 Zuschauer kamen in die Sporthalle, um sich in einer bunten Show vom Leistungsvermögen der einzelnen Sektionen zu überzeugen.

Silvesterlauf - Seit 1992 organisiert die Sektion Leichtathletik den Chemnitzer Silvesterlauf. 2009 fand die 18. Auflage statt. Während beim ersten Lauf ca. 60 Starter gezählt wurden, gingen beim 18. Lauf fast 400 Läuferinnen und Läufer auf den Rundkurs durch den Zeißigwald. Teilnehmer aus dem Raum Chemnitz, Leipzig, Dresden und aus Thüringen kamen am 31. Dezember zum Sportgelände des CPSV, um das Laufjahr ausklingen zu lassen.

Nach der Wende griff der Verein am 12. Juli 1990 auf seinen ursprünglichen Namen
„Chemnitzer Polizeisportverein e. V.“ zurück.
1994 hatte der CPSV etwa 2 000 Mitglieder.
Größte Herausforderung für den Verein:
Der Bau einer neuen Sporthalle 2001/2002

Seit dem Abriss der Sporthalle an der Nordstraße im September 1997 hatte der Verein keine eigene Trainings- und Wettkampfstätte mehr. Der CPSV und seine ca. 2000 Mitglieder standen damit quasi vor dem Aus. Den Verantwortlichen des Vereins war klar, es muss eine Lösung her. Fest stand, dass der Verein nicht in der Lage war, einen Hallenneubau selbst zu finanzieren. Der jahrelange Kampf um Fördermittel war mit bürokratischen Hürden verbunden, die die Initiatoren des Projektes an den Rand der Verzweiflung brachten, aufgegeben wurde nicht.

Dem unermüdlichen Engagement und der Hartnäckigkeit von Präsident Dr. Wilfried Thewes, insbesondere seinem Nachfolger Horst Wawrzynski und von Rainer Bretschneider, Geschäftsführender Vorsitzender, war es maßgeblich zu verdanken, dass schließlich Ende Mai 2001 der Fördermittelantrag durch das Kultusministerium des Freistaates Sachen positiv beschieden wurde. Dem Bau einer Dreifelder-Sporthalle auf dem vereinseigenen Gelände an der Forststraße stand nun nichts mehr im Wege. Die erforderlichen Gelder waren gesichert. Der 5,4 Mio. DM-Bau wurde mit Fördermitteln von Bund und Freistaat Sachsen in Höhe von 2,7 Mio. DM, einem Eigenanteil des Vereins (Bankkredit) von 2 Mio.DM und
700 000DM der Stadt Chemnitz, als Ersatzleistung für den Abriss der ehemaligen Sporthalle Nordstraße, finanziert.

Von da an ging es Schlag auf Schlag. Anfang Juli 2001 wurde begonnen, das Baufeld von Baumbewuchs frei zu machen, um anschließend dort den ehemaligen Kindergarten abzureißen. Im August begann der Aushub der Baugrube, danach wurde die Bodenplatte gegossen. Nahtlos schloss sich der eigentliche Hallenbau an. Bereits am 19. Oktober 2001 war Grundsteinlegung und Richtfest zugleich. Am 25. Januar 2002, nach 170 Tagen Bauzeit, konnte der Neubau eingeweiht werden.

Etwa 250 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Sport waren zum Festakt in die neue Sporthalle gekommen. Die Festansprachen hielten der Präsident des Sächsischen Landtages Erich Illtgen und Vereinspräsident Horst Wawrzynski. Auch Innenminister Klaus Hardrath war zur Einweihung nach Chemnitz gekommen.

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