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EM-Medaillen stimmen optimistisch für die weitere Saison

Max Niederlag vom Chemnitzer PSV gewann bei der EM Bronze im Teamsprint und Silber im Sprint. Mit dem 22-Jährigen telefonierte danach Martina Martin.

Freie Presse: Herzlichen Glückwunsch zu den Ergebnissen. Wie fällt Ihr persönliches Resümee aus?

Max Niederlag: Es war für mich eine gelungene EM, an zwei Medaillen hatte ich vorher nicht gedacht. Ich konnte an die U-23-EM (Anm. d. Red.: 2x Gold, 1x Silber) anknüpfen, bin sehr zufrieden mit dem Einstiegswettkampf in diese so wichtige Saison für Olympia in Rio.

Im Sprint unterlagen Sie dem Niederländer Jeffrey Hoogland ganz knapp, im zweiten Lauf lag er um eine Tausendstelsekunde vorn. Hatten Sie zunächst auf ein drittes Duell gehofft?

Nein, denn ich wusste sofort, dass Jeffrey vorn lag. Auch wenn der Abstand so minimal war, als Sprinter spürt man das. Ich habe versucht, taktisch alles auszuschöpfen. Aber Jeffrey, der schon die Qualifikation gewonnen hatte, war einfach schneller. Das erkenne ich neidlos an.

 

Welchen Wert besitzt diese Silbermedaille für Sie?

Es ist mein bisher wichtigster Erfolg bei den Männern. Ich erkämpfte zwar 2012 schon einmal Silber im Sprint, aber damals war unmittelbar nach Olympia die Konkurrenz bei weitem nicht so stark wie dieses Mal mit allen Topleuten. Ich konnte einen weiteren Schritt Richtung WM, nach der die Olympiaplätze vergeben werden, gehen. Mit dem Titel hätte ich mir zwar ein persönliches WM-Startrecht geholt. Aber das hundertprozentige Leistungsvermögen soll planmäßig erst bei den nun folgenden Weltcups kommen.

Im Gegensatz zu anderen deutschen Sprintern haben Sie die Nachwirkungen des Höhentrainingslagers wohl gut verkraftet?

Nach solch einem Lehrgang fällt man normalerweise in ein Loch. Ich bin auch nicht wie andere krank geworden. Deshalb war ich sehr froh, dass ich diese Leistungen bringen konnte. Das stimmt mich für die weitere Saison sehr optimistisch. Im Teamsprint lief es am Anfang nicht ganz rund, wäre sicher mehr drin gewesen. Aber wichtig war auch da, dass ich mich im Finale nochmals steigerte.

Sie waren eigentlich auch für die Keirin-Konkurrenz vorgesehen. Warum haben Sie verzichtet?

Bei der EM wurde das Sprintturnier nur an einem Tag durchgezogen, sonst sind es meist zwei. Neun Läufe - das war schon ordentlich, ging aber. Im Finale sind wir hintenraus noch richtig schnelle Zeiten gefahren. Am nächsten Tag merkte ich aber die Anstrengungen, das hat ganz schön reingezogen. Ich bekam Krämpfe, war einfach müde und platt. Gemeinsam mit dem Bundestrainer habe ich dann entschieden, dass ich nicht starte. Es wäre kontraproduktiv für mich gewesen.

Die Verschnaufpause ist jetzt nur kurz?

Ja, nach einem Zwischenstopp in Deutschland fliegen wir bereits am Dienstag nach Cali. Dort steht dann in knapp zwei Wochen der erste Weltcup an. Da will ich wieder frisch sein, mich gut präsentieren und vorn reinfahren, um die notwendigen Punkte für die WM zu sammeln.

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