Lange musste unsere Judokas warten, um bei einem international besetzen Turnier ihr Können zu zeigen. Ursprünglich für Januar geplant, war es nun am vergangenen Wochenende so weit. Für den 25. Internationalen Sparkassen-Cup von Jena hatten sich mehr als 500 Judoka an beiden Tagen registriert. Dies spricht an sich schon für die Qualität dieses Wettkampfes. An den Rückschildern auf den Judogi konnte man schon auf dem ersten Blick erkennen, dass fast alle Hochburgen des Judos, wie Leipzig, Abensberg, Giessen, Grosshadern oder Potsdam dem Ruf des Gastgebers gefolgt waren. Für 8 Judokas hieß es am Samstag, zeitig aufzustehen und den Weg nach Jena anzutreten. Die Aufregung aber auch die Vorfreude auf das erste große Turnier des Tages war groß. Schließlich ging es um eine erste Standortbestimmung, wo man leistungstechnisch steht.
Ergebnisse
U13 | U18 |
2. Platz
Jasmin Siegmund +57 kg 3. Platz |
1. Platz Josée Feige -70 kg |
Tag 2 des Sparkassen-Cup in Jena, , AK u11 und u15
Am Sonntag war unser Verein nur mit 2 Sportlern am Start, begründet dadurch, dass am 21.5.2022 die Bezirksmeisterschaften der u15 in Döbeln anstehen und wir unsere Sportler für diese Meisterschaft mit Qualifikationscharakter schonen wollten.
Auch am Sonntag war der Sparkassen-Cup mit Kadersportlern aus dem In- und Ausland stark besetzt. Als erstes musste sich Jonas Raabe in der u11 beweisen. Auf Grund der Teilnehmerzahl musste er sich im Round Robin System (Jeder gegen Jeden) beweisen. In seinem ersten Kampf fand er leider kein Mittel, den Gegner mit einer bewertbaren Technik zu bezwingen. Einen kurzen Moment der Unaufmerksamkeit nutzte sein Gegner und bezwang Jonas. Doch Jonas ließ sich nicht von der Niederlage entmutigen. Vielmehr noch wurde dadurch sein Ehrgeiz angestachelt. In den darauf folgenden Kämpfen setzte er die Vorgaben des Trainers bezüglich der Kampfesgestaltung konsequent um und kam folgerichtig, angefeuert von seinem Bruder und seinem Vater, zu 3 Siegen in Folge. Begünstigt durch die Ergebnisse der anderen Gruppengegner war dann ein bemerkenswerter 1. Platz der verdiente Lohn.
Am Nachmittag wollte es Benjamin Raabe seinem jüngeren Bruder gleichtun. In dem hochkarätigen, teilnehmerstarken Feld in der Gewichtsklasse bis 50 kg wurde dann auch alles von ihm abverlangt.
Im ersten Kampf zeigte er dann auch gleich, über welch vielfältiges Technikrepertoire er verfügt. Frühzeitiges Stören mit Fußtechniken erlaubten ihm dann den Einsatz seiner Spezialtechnik, die im vorzeitig den Sieg sicherte. Auch in den folgenden 2 Kämpfen befolgte er stringent die vorgegebene Marschroute. Er ließ sich auch durch zeitweilige Rückstände in den einzelnen Kämpfen nicht beeindrucken. Misslang ihm im Standkampf eine Technik, setzte er in beeindruckender Weise seine Arbeit im Bodenkampf fort und entschied die Kämpfe mit Festhalte- bzw. Hebeltechniken für sich.
Einen kurzen Aufreger gab es vor dem Kampf um den Einzug ins Finale als Benjamin plötzlich in der Trostrunde auftauchte. Nach kurzer Rücksprache wurde der Fehler korrigiert, sodass diesem Kampf nichts mehr im Wege stand. Der Wille war Benjamin anzusehen und ihm gelang es letztendlich im harten Kampf den Sieg zu erringen. Im Finalkampf wartete dann schon ein ihm nicht unbekannter Gegner.
Man begegnete sich 2019 beim At-Cup in Leipzig. Benny war heiß darauf, die damalige Niederlage wett zu machen. Hoch motiviert begann er den Kampf und setzte erste verheißungsvolle Akzente. Mit fortlaufender Kampfdauer jedoch konnte auch sein Gegner erste, eigene Angriffe starten, bevor die Tragik seinen Lauf nahm. Benjamin setzte etwas unvorbereitet, weil zu weit weg vom Gegner, eine Innenschenkelwurf (Uchi-Mata) an.
Sein Gegner blockte den Angriff derart heftig, sodass Benjamin mit Gesicht regelrecht in die Matte einschlug. Zum Glück blieb Benjamin unverletzt. Sein Gegner nutzte jedoch die Gunst dieses einen Moments und nahm Benjamin in eine Festhalte (Sankaku), aus der es kein Entrinnen gab. Der 2. Platz ist dennoch sehr, sehr hoch zu bewerten bei der Klasse des Teilnehmerfeldes. Und vielleicht schon bald hat Benjamin die Möglichkeit auf eine erneute Revanche. Und wo? Natürlich beim nächsten AT-Cup in Leipzig!! HAJIME!!
Uwe Hoppe