Der Countdown für Olympia beginnt

Die Chemnitzer Bahnsprinter Joachim Eilers und Max Niederlag gehören zum deutschen Aufgebot für die EM.

Von Martina Martin
erschienen am 07.10.2015

Chemnitz. Nur drei deutsche Sprinter dürfen bei den Olympischen Spielen 2016 starten, sechs Asse bewerben sich um die begehrten Tickets, wiederum drei kommen vom Chemnitzer PSV. Während Stefan Bötticher wegen seiner muskulären Probleme noch immer nicht das volle Trainingspensum absolvieren kann, stehen Max Niederlag und Joachim Eilers in den Startlöchern, um die wichtigsten Wettbewerbe auf dem Weg nach Rio bestmöglich zu bewältigen. In der kommenden Woche startet das Duo bei der EM im schweizerischen Grenchen, Anfang November folgt dann der erste Weltcup in Cali (Kolumbien).

Vor wenigen Tagen sind sie von einem dreiwöchigen Höhentrainingslager mit der Nationalmannschaft aus Colorado zurückgekehrt, derzeit weilen sie bereits wieder beim Vorbereitungslehrgang auf dem Holzoval in Frankfurt (Oder). "Wir sind gerade Teamsprint gefahren, es sah ganz gut aus", berichtete Max Niederlag gestern mit Blick auf die EM zuversichtlich. Beim kontinentalen Championat wird er auf Position zwei gemeinsam mit Robert Förstemann (Gera/1) und dem Cottbuser Maximilian Levy (Erdgasteam Chemnitz/3) diese Disziplin, die am Ende die Grundlage für die Olympianominierung ist, bestreiten. "Man kann sozusagen den Fuß schon mal in die Tür für Olympia stellen", meinte der 22-Jährige, der diese Chance natürlich mit Vehemenz nutzen will. Außerdem startet er im Sprint und im Keirin.

Nachdem er in der vergangenen Saison bei den Top-Ereignissen fehlte, hatte er sich mit zwei Siegen (Keirin, Teamsprint) und einmal Silber (Sprint) bei der U-23-EM im Sommer eindrucksvoll zurückgemeldet. Diese Resultate gaben ihm noch einen zusätzlichen Kick, seitdem ist er im Olympiakader wieder mittendrin. "Ich bin gut drauf, will das Optimale herauszuholen. Aber die Konkurrenz ist dieses Mal enorm stark", blickte der gebürtige Heidenauer voraus, ohne sich wegen einer Platzierung besonders unter Druck zu setzen. Dennoch bleibt im Hinterkopf präsent: Ein Einzeltitel sichert automatisch einen Startplatz bei der WM, nach der das Olympia-Trio endgültig benannt wird.

Joachim Eilers war dies bei der vorjährigen EM mit dem Triumph im Keirin gelungen. Zudem hatte er Gold im Teamsprint und Silber im 1000-m-Zeitfahren gewonnen. Inwieweit er bereits wieder in den Bereich der Spitzenplätze fahren kann, ist schwer einzuschätzen. Denn eine schwere Schulterverletzung, die er bei einem Sturz am 20. Juni auf der Bahn in Cottbus erlitt, zog eine längere Zwangspause nach sich. Er kämpfte sich nach zwei Operationen mit viel Ehrgeiz und unbändigem Willen über spezielle Trainingsprogramme zurück, doch eine gewisse Unsicherheit besteht noch.

"Ich habe in Colorado die hohen Belastungen bewältigen können, erreichte auch bei einigen Tests Bestzeiten. Aber ich merke beispielsweise noch Defizite bei den Antritten", erzählte der 25-Jährige, der zudem bei den Krafteinheiten immer wieder an Schmerzgrenzen gehen muss. Dennoch - nach nur drei Monaten baute er bereits eine so starke Form auf, die einen EM-Start rechtfertigt. "Mal sehen, wie mein Körper das verkraftet. Ich werde alles geben. Aber von mir verlangt niemand utopische Ergebnisse", sagte Joachim Eilers, der im Keirin und im Zeitfahren startet.

Service: Eurosport überträgt die EM-Entscheidungen live.

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